Von Versicherungs- hochrechnungen und anderen Märchen…
Verbraucher vergleichen Angebote zur fondsgebundenen Rürup Rente häufig aufgrund der hochgerechneten Ablaufwerte der Versicherer. Dies wissen auch die Versicherungsunternehmen und haben sich diverse Tricks einfallen lassen um Ihre Hochrechnungen möglichst üppig aussehen zu lassen.
Leider gibt es von gesetzlicher Seite keine Vorgaben wie eine solche Prognose- oder Hochrechnung durchzuführen ist. Daher gibt es, im Gegensatz zum Glauben vieler Verbraucher, völlig unterschiedliche Vorgehensweisen bei den unterschiedlichen Rürup Renten Versicherern. Unterschiedliche Berechnungsmethoden führen zu signifikanten Unterschieden bei den Rentenergebnissen der Hochrechnungen!
Um diesen auf die Schliche zu kommen, bleibt einem nichts anderes übrig als ins Kleingedruckte zu schauen.
Hier eine Checkliste auf welche Details Verbraucher bei fondsgebundenen Rürup Renten Hochrechnungen achten sollten:
Fondskosten berücksichtigt?
Viele Versicherer unterstellen in ihren Hochrechnungen, dass bei den Investmentfonds nach Kosten 3%, 6% oder 9% erzielt werden. Das bedeutet die Fondsinternen jährlichen Verwaltungskosten, die auch als TER (Total Expense Ratio) bezeichnet werden bleiben völlig unberücksichtigt. Da bei Rürup Renten Produkten häufig aktive Fonds ausgewählt werden, macht dies schnell 2% Renditeunterschied p.a. aus! Faire Versicherer, die die Fondskosten mit einrechnen, schneiden bei den Hochrechnungen deutlich niedriger ab sind aber deshalb nicht schlechter. Im Gegenteil! Diese Hochrechnungen sind sicher näher an der Realität und für Verbraucher zu begrüßen. Einige Versicherer überlassen es dem Vermittler in der Software die Einstellung zu wählen. Es kann also vom gleichen Versicherer ein Angebot ohne und ein Angebot mit Berücksichtigung der Fondskosten geben! Wissenschaftliche Studien belegen, dass je höher die Fondskosten desto unwahrscheinlicher eine gute Rendite.
Garantierter Rentenfaktor angewendet?
Bei einem hochwertigen Rürup Renten Fondsprodukt wird neben einem aktuellen Rentenfaktor auch ein garantierter Rentenfaktor angegeben und in der Police garantiert. Der Rentenfaktor gibt in der Regel an wie viel Rente der Vertragsinhaber zum Renteneintritt je 10.000€ Fondskapital erhält. Es ist üblich, dass zwischen dem aktuellen Rentenfaktor und dem garantierten Rentenfaktor eine Sicherheitsspanne von 15-20% liegt. Üblich ist, dass Versicherer bei den Hochrechnungen den aktuellen Rentenfaktor anwenden. Einige Versicherer verwenden jedoch auch den garantierten Rentenfaktor. Verbraucher sollten für einen Vergleich darauf achten, welcher Faktor vom Versicherer in der Hochrechnung angewendet wird.
Fiktive Überschüsse aus Investmentfonds (Kickbacks) berücksichtigt?
Bei der Auswahl aktiv gemanagter Investmentfonds fließt ein Teil der internen Fondskosten als Rückvergütung oder Provision (Kickback) an die Versicherer zurück. Hat ein Fonds z.B. jährliche Kosten von 1,8% fließen davon ca. 0,8% zurück an die Versicherer. Einige Versicherer erstatten diese Rückvergütung ganz oder teilweise an die Kunden zurück. Entweder bezogen auf den Einzelvertrag und die jeweils gewählten Fonds oder bezogen auf das gesamte Versicherungskollektiv. Manche Versicherer rechnen in ihre Hochrechnungen pauschale Rückerstattungswerte bis zum Ende der Laufzeit mit ein. Sicher eine sehr optimistische Art der Hochrechnung. Verbraucher sollten dies berücksichtigen.
Schlussüberschüsse, Bewertungsreserven, etc. ?
Nach der Einzahlungsphase fließt das Geld in der Regel aus den Investmentfonds heraus und wird im klassischen Deckungsstock der Rürup Renten Versicherung angelegt. Somit hängt die Rentenhöhe auch von der Verzinsung der Versicherung im Alter ab. Um hier möglichst hohe Werte zu erzielen, rechnen einige Versicherer in ihren Hochrechnungen mit sehr optimistischen Zinssätzen die sich aus (vielleicht aktuell noch vorhandenen) Überschusszinsen, Bewertungsreserven und Schlussüberschüssen ergeben. Verbraucher sollten prüfen ob im Angebot ein unterstellter Zinssatz angegeben ist und ob dieser realistisch erscheint. Einige Rürup Renten Versicherer verzichten auf die Einrechnung von Schlussüberschüssen oder Bewertungsreserven und erzielen damit realistischere, jedoch natürlich geringere, Hochrechnungen.
dynamische, teildynamische oder gleichbleibende(flexible) Rente?
Rürup Renten Versicherer unterscheiden zwischen den obigen 3 Rentenauszahlungsmodellen. Eine dynamische Rente beginnt mit einer geringeren Rente wird dafür jedes Jahr um einen gewissen Prozentsatz gesteigert. Gleichbleibende, auch flexible Renten genannt, beginnen mit einer höheren Rente werden dafür im Alter nicht mehr dynamisiert. Beim Vergleich von Rentenergebnissen sollten Verbraucher immer darauf achten ob eine dynamische, teildynamische oder gleichbleibende Rente vorliegt.
Produktkosten und Fondsqualität?
Auch die schlechtesten Rürup Renten Produkten unterstellen eine pauschale Verzinsung von 3%, 6% oder 9%. Aufschluss über die Wahrscheinlichkeit der Erzielung solcher Renditen geben diese Hochrechnungen jedoch nicht! Am Ende sollten Verbraucher somit weniger auf die Hochrechnungen sonder mehr auf die Qualität sowie die Kosten der angebotenen Investmentfonds schauen. Denn diese bestimmen letztendlich die Rendite. Aufgrund geringerer Verdienstmöglichkeiten gibt es leider wenig Versicherer die kostengünstige Indexfonds (ETFs) anbieten. Diese sind für Verbraucher aufgrund Ihrer geringen Kosten jedoch meist sinnvoller. Auch hohe Produktkosten können die letztendliche Vertragsrendite von Rürup Verträgen deutlich schmälern.
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