ETF Rentenversicherung – Worauf achten und welches sind die günstigsten Anbieter?
In diesem Artikel erfahren Verbraucher die wichtigsten Prüfkriterien für eine ETF Rentenversicherung sowie wichtige Entscheidungshilfen zur Produktauswahl.
Was ist günstiger, eine Direktinvestition in ETFs, eine private ETF Rentenversicherung oder eine Rürup ETF Rentenversicherung.
Auch diese Frage wird im nachfolgenden Artikel beantwortet.
Inhalt
ETF Rentenversicherung – Worauf achten?
ETF Rentenversicherung als Basis- oder Private Rente?
ETF Rentenversicherung – Nettopolicen
ETF Rentenversicherung oder Direktinvestition?
ETF (Exchange Traded Funds) – Indexfonds
ETF Rentenversicherung – Worauf achten?
ETF Rentenversicherungen werden bei Verbrauchern immer beliebter. Die Kombination aus steuerlichen Vergünstigungen sowie sehr kosteneffizienten Investitionsmöglichkeiten über ETFs spricht Sparer an. Doch was sollten Verbraucher vor einer Produktentscheidung beachten, berücksichtigen oder gar kritisch prüfen?
Hier die wichtigsten Prüfkriterien für eine gute Investitionsentscheidung sortiert nach Wichtigkeit.
Prüfkriterien – ETF Rentenversicherung
- Möglichst günstige Verwaltungskosten auf Versicherungsebene
- Möglichst geringe Abschlusskosten der Versicherung
- idealerweise Nettopolice ohne Abschlusskosten
- möglichst günstige Effektivkosten
- möglichst umfangreiche Auswahl an ETFs
- möglichst unterschiedliche Anlageklassen über ETFs investierbar
- möglichst geringe Kosten bei Zuzahlungen
- hohe Produktflexibilität (z.B. Verschieben des Renteneintritts, etc.)
- flexibler Onlinezugang
- gute Bonität (Solvenz) der Versicherung
Die Attraktivität von ETF resultiert aus deren minimalen Verwaltungskosten. Für eine ideale ETF Rentenversicherung sollten auch die Kosten auf Ebene der Versicherung so minimal wie möglich sein. Nur so erhalten Verbraucher im Gesamtpaket ein attraktives Anlageprodukt. Eine sehr gute Vergleichskennzahl für Sparer ist daher die Effektivkostenquote. Diese gibt sowohl die Kosten auf ETF- als auch die Kosten auf Versicherungsebene an und muss Verbrauchern über das gesetzliche Produktinformationsblatt offengelegt werden.
Im Idealfall entscheiden sich Verbraucher für eine Nettopolice, die völlig auf Abschlusskosten verzichtet.
Umfangreiche Anlagemöglichkeiten sind ein weiteres wichtiges Prüfkriterium für eine gute ETF Rentenversicherung. Die ETF Auswahl sollte möglichst umfangreich sein und möglichst viele Anlageklassen umfassen. So können Sparer sich für einen ausgewogenen Anlagemix entscheiden.
ETF Rentenversicherung als Rürup- oder Private Rente?
Eine zweite wichtige Entscheidungsfrage, wenn es um eine ETF Rentenversicherung geht, hat steuerliche Hintergründe. So können Verbraucher wählen zwischen einer privaten ETF Rentenversicherung mit späterer Kapitalauszahlungsmöglichkeit und einer Rürup Rente als ETF Rentenversicherung die steuerlich Absetzbar ist.
Private Rente als ETF Rentenversicherung |
Rürup Rente als ETF Rentenversicherung |
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Welche Produktform für den einzelnen Sparer günstiger ist, hängt von dessen Zielen sowie seiner steuerlichen Situation ab. Geht es dem Sparer um eine feste Rente, bietet die Rürup Rente den großen Vorteil der steuerlichen Absetzbarkeit der Beiträge. Möchte der Vertragsinhaber ein Vermögen aufbauen auf welches er später zugreifen möchte ist die private ETF Rentenversicherung die richtige Wahl. Für Gutverdiener die im Alter mit einer geringen Rente rechnen lohnt sich die Rürup Rente steuerlich. Wer auch im Alter mit hohen zu versteuernden Einkünften rechnet, für den ist die private Rente interessanter.
Hier können Sie Ihren individuellen steuerlichen Vorteil bei einer Rürup Rente ermitteln:
Einen detaillierten Artikel zu den Vor- und Nachteilen zwischen Privater Rente und Rürup Rente finden Sie hier:
ETF Rentenversicherung – Nettopolicen
Die aktuell günstigsten am Markt angebotenen ETF Rentenversicherungen sind so genannte Nettopolicen, Nettotarife oder Honorartarife. Dies sind Versicherungsprodukte die völlig auf Abschlusskosten sowie Vertriebsprovisionen verzichten. Dafür erhält man diese Produkte nur bei unabhängigen Honorarberatern, die ihre Beratung als Honorar in Rechnung stellen.
Auch hier sollten Verbraucher kritisch prüfen und die Honorarkosten mit den üblichen, internen Abschlusskosten der Versicherungen vergleichen. Meist gestaltet sich die Honorarvariante jedoch deutlich günstiger als übliche Provisionstarife.
ETF Rentenversicherung oder Direktinvestition?
Verbraucher denen es um Vermögensaufbau mit Kapitalzugriff geht, können sich natürlich auch für die Direktinvestition in Form eines ETF Sparplans entscheiden. Diese Lösung bietet den Vorteil, dass die Kosten auf Versicherungsebene nicht anfallen. Lediglich geringe Depotgebühren bei Onlinebanken stehen dagegen. Die reine Investition in ETFs ist also kostengünstiger.
Dafür müssen Erträge während der Ansparphase mit der Abgeltungssteuer versteuert werden. Auch wenn die ETFs diese nicht ausschütten. Diese Besteuerung fällt im Versicherungsmantel nicht an.
Die Auszahlung aus einer privaten ETF Rentenversicherung ist nach 12 Jahren Mindestlaufzeit und frühestens ab dem 62. Lebensjahr steuerlich begünstigt. Es müssen dann nur die Hälfte der Erträge (anstatt der vollen Erträge) versteuert werden.
Innerhalb einer ETF Rentenversicherung fallen meist keine zusätzlichen Transaktionskosten an. Eine Direktinvestition in ETFs ist immer mit Transaktionskosten bei der depotführenden Bank verbunden.
Besonders für aktive Anleger, die häufiger Umschichtungen vornehmen, ist eine ETF Rentenversicherung attraktiv. Auch für Menschen, die sich nicht um den langfristigen Sparprozess kümmern möchten, kann eine ETF Rentenversicherung mit strategischer Ausrichtung attraktiv sein.
ETF Rentenversicherung | ETF Direktinvestition |
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ETF (Exchange Traded Funds) – Indexfonds
Indexfonds auch Exchange Traded Funds (ETFs) genannt werden immer beliebter. Dies liegt an den geringen Kosten, der hohen Transparenz sowie der einfachen Handhabung dieser Finanzprodukte. Indexfonds bilden einen bestimmten Aktienindex ab und kaufen die darin enthaltenen Aktien 1 zu 1 nach. Damit ist im Gegensatz zu aktiven Investmentfonds kein aktives Management nötig. Eine jährliche Überwachung des Managements und dessen Leistung fällt folglich weg. Ein Indexfonds bildet den Markt nach und entwickelt sich genau wie der entsprechende Markt. Durch die Ersparnis eines Managers können Indexfonds deutlich günstigere Verwaltungskosten anbieten. Wo übliche Investmentfonds meist 1,80% jährliche Verwaltungskosten beinhalten, liegen ETFs meist bei 0,20-0,40% jährliche Kosten.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass nur ca. 5% aller aktiven Investmentfonds es schaffen ihren Vergleichsmarkt zu schlagen. Bei langfristigen Studienauswertungen sieht der Prozentwert sogar noch geringer aus. Damit sind Anleger mit kostengünstigen Indexfonds meist deutlich besser beraten. Leider bieten Banken oder Finanzberater diese Produkte nicht oder nur sehr ungerne an, da keine Provisionen und Ausgabeaufschläge an diesen Produkten verdient wird.